Aus dem Rumpelbuch Mani Matter - Szenen und Lieder 

Wann?

Freitag, 10. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Samstag, 11. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Sonntag, 12. Oktober 2025, 18:00 Uhr
Donnerstag, 16. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Freitag, 17. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Samstag, 18. Oktober 2025, 19:30 Uhr

Restauration
1 Std. vor und nach der Vorstellung
und in der Pause

Wo?

Freies Gymnasium
Mensa

Scherkesselweg 30
4052 Basel

Wir danken dem Freien Gymnasium für das Gastrecht.

Wo das ist, können Sie hier in Google-Maps sehen.

Tickets

Eintrittspreis Fr. 30.- (reduziert Fr. 10.-)

-> Link zur Reservation

Abendkasse: 1 Std. vor der Vorstellung
Vorverkauf: Kulturhaus Bider & Tanner, T 061 206 99 96

Mani Matter – Szenen und Lieder

Die Lieder von Mani Matter sind poetisch, kritisch, humorvoll und immer tief verwurzelt im Alltäglichen, wer kennt sie nicht? Was er auch geschrieben hat: Dialoge, Theaterstücke in Kurzform; es sind skurrile Szenen und Wortgefechte. Alle Texte, die wir präsentieren, sind in der Tradition des absurden Theaters geschrieben und im Rumpelbuch veröffentlicht.
Matter ist mehr ein Sprachwissenschaftler als ein Theaterautor. Deswegen haben wir uns für unsere Inszenierung entschieden, seine Texte nicht an unser Schauspiel anzupassen, sondern unsere Darstellung als Projektionsfläche für seine Sprache zu geben. Schauspielerinnen schlüpfen in Männerrollen und werden auch so benannt. Diese Bearbeitung dient nicht als unser Beitrag zur Genderdebatte, wir sehen unsere Schauspielerinnen und Schauspieler als neutrales Element um Matters unveränderte Texte in den Vordergrund zu stellen und dem Publikum eine neutrale Lesart zu bieten.
Die Bühne wird so zum Resonanzraum für Matters Gedankenwelt. Seine scharfsinnige Beobachtungsgabe, sein Witz, seine leise Melancholie und seine pointierte Gesellschaftskritik treten ungehindert in den Vordergrund.

Autor

Hans Peter «Mani» Matter
(* 4. August 1936 in Herzogenbuchsee; † 24. November 1972)
Sein Vater Erwin Matter war Fürsprecher, seine Mutter, die Niederländerin Wilhelmina Matter-de Haan Sekretärin, sein Grossvater väterlicherseits Oberbetriebschef bei den SBB. Mani hatte eine zwei Jahre ältere Schwester, Helen Matter.
Von seiner Mutter wurde Hans Peter Jan (holländisch für Hans) genannt. Aus Jan wurde im Mund seiner Schwester Helen Nani. Leicht verändert wurde dann Mani zu seinem Pfadfindernamen. Innerhalb der Familie wurde ausschliesslich französisch gesprochen.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Bern. Er besuchte die Primarschule Enge (1943–1947), das Progymnasium am Waisenhausplatz (1947–1951) und das Gymnasium Kirchenfeld, wo er 1955 die Maturitätsprüfung bestand. In seiner Gymnasialzeit schrieb er sein erstes Chanson, Dr Rägewurm, zur Melodie von Ballade des dames du temps jadis von Georges Brassens.
Da er nach dem Tod seiner Mutter zwei krampfartige Störungen erlitten hatte, wurde er vom Militär dienstuntauglich erklärt und konnte so nach dem Gymnasium direkt an die Universität Bern. Er studierte zuerst ein Semester Germanistik, dann wechselte er zur Jurisprudenz. 1963 erwarb er – unter anderem nach einem Praktikum am Amtsgericht Interlaken – das bernische Fürsprecherpatent.
1963 heiratete Mani Matter Joy Doebeli. Im gleichen Jahr wurde er Assistent beim Staatsrechtsprofessor Richard Bäumlin, 1965 erlangte er den Doktorgrad bei Hans Huber mit der Bestnote «summa cum laude». 1967/1968 verbrachte er mit seiner Familie – seiner Ehefrau und den drei Kindern (Ueli, Sibyl und Meret Matter) – ein Jahr an der University of Cambridge und arbeitete dort an seiner Habilitationsschrift, die er bis auf die Fussnoten fertigstellte, aber nie einreichte. 1969 trat er die neugeschaffene Stelle als Rechtskonsulent der Stadt Bern an; ab 1970 bekam er daneben von der Universität Bern – unterdessen als Oberassistent – einen Lehrauftrag für Staats- und Verwaltungsrecht.
Matter war mit seinen berndeutschen Chansons 1960 erstmals im Radio zu hören. Öffentliche Auftritte gab er ab 1967, zunächst stets zusammen mit den Berner Troubadours. Sein erstes Soloprogramm startete er erst – von Emil Steinberger dazu gedrängt – im Herbst 1971 mit einem Auftritt im Kleintheater Luzern. 1965 wurden die ersten drei Liedtexte von ihm veröffentlicht: im Sammelband Ballade, Lumpeliedli, Chansons à la Bernoise des Berner Benteli-Verlags. 1966 erschien seine erste Schallplatte mit Studioaufnahmen; seine fünfte und letzte stellte er selber aus Live-Aufnahmen zusammen. Einige seiner Chansons sind nur aus späteren Aufnahmen seiner Freunde Jacob Stickelberger und Fritz Widmer bekannt, von ihnen unter dem Titel Dr Kolumbus veröffentlicht, ebenso wie die 1972 zu dritt für das geplante neue Programm komponierte Kriminalgschicht.
Am Abend des 24. November 1972 fuhr Mani Matter mit seinem Fahrzeug bei regennasser Fahrbahn auf der A3 auf dem Gemeindegebiet von Kilchberg in einen langsam fahrenden Lastwagen mit Anhänger. Weitere nachfolgende Fahrzeuge konnten nicht mehr ausweichen und erfassten den Unfallwagen. Sechs Personen wurden beim Unfall verletzt, Mani Matter verstarb noch auf der Unfallstelle. Er befand sich auf der Hinfahrt zu einem Konzert in Rapperswil.
Mani Matter wurde 36 Jahre alt und hinterliess zum Zeitpunkt seines Unfalltods seine Frau Joy Matter sowie drei Kinder, Sibyl, Meret und Ueli. Sein Grab befindet sich auf dem Berner Bremgartenfriedhof. Weitere direkte Erinnerungsstätten, beispielsweise am Unfallort, gibt es nicht.

Mehr zu Mani Matter finden Sie unter manimatter.ch

Wer?

David Köhne

selbständiger Schauspieler und Regisseur;
geboren 1976 in Konstanz;
lebt in Freiburg im Breisgau;
besuchte von 1999 bis 2003 die Freiburger Schauspielschule im E-Werk.


Der Troubadour

Piero Dillena



Ramona Weiss

Heini Wollmann und Dorothee Dieterich

Esther Hug

Mark Schönbächler, www.morphose.ch

HintergrundHintergrund Doppel