Ein Mann sieht rot: Aus Liebe zur Leberwurst. Er verlangt mitten in der Nacht nach Leberwurst, die Ehefrau flucht und keift. Das 1928 in der Sowjetunion entstandene Stück beginnt mit einem kleinen Ehestreit und wächst sich aus zu einer gewaltigen Gesellschaftsfarce.

Eine abstrus konstruierte Geschichte über einen Arbeitslosen im Moskau der 1920er Jahre, der durch einige achtlos ausgesprochene Worte der Wut zu einem vermeintlichen Selbstmord-Kandidaten wird. An diesem Selbstmörder wider Willen zerrt nun plötzlich die ganze moderne Welt. Jeder will ihn für sich vereinnahmen, jeder braucht einen spektakulären Todesfall, der sich politisch ausschlachten lässt.

Die Komödie schafft immer wieder den Spagat zwischen schwankhafter Situationskomik und existenziellem Ernst. Denn ausgerechnet im Angesicht des ungewollten Todes entdeckt der Selbstmörder etwas nie Gekanntes: seine persönliche Freiheit.

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